Das Kräftemessen der Berufe – Was ist „EuroSkills“ eigentlich?
Wenn sich alle Scheinwerferlichter auf motivierte, junge Fachkräfte richten und das Publikum einen schweißtreibenden und oft auch nervenaufreibenden Bewerb zu sehen bekommen, dann finden die Berufseuropameisterschaften „EuroSkills“ statt. Doch was sind EuroSkills eigentlich und wie sind sie entstanden? Und was noch viel wichtiger ist: Wie kann man eigentlich teilnehmen?
Die Berufs-EM EuroSkills ist das wichtigste Aushängeschild des Vereins „WorldSkills Europe“ – dessen erklärtes Ziel es ist, die Berufsausbildung aufzuwerten und auf die Wichtigkeit von bestens ausgebildeten Fachkräften aufmerksam zu machen. Die Organisation „WorldSkills Europe“ wurde 2007 gegründet und hat inzwischen insgesamt 28 Mitgliedsländer, die regelmäßig Teilnehmer zu der Berufs-EM entsenden.
EuroSkills – Ein Event mit Anziehungskraft
Das Mega-Event EuroSkills selbst findet alle zwei Jahre in einem der 28 Mitgliedsländer statt – so traf sich die „Nachwuchselite“ der Berufe im September 2018 in Budapest und schon 2020 wird sich Graz an vier Tagen in einen Nachwuchsfachkräfte-Hotspot verwandeln. Denn erwartet werden nicht nur die rund 500 Teilnehmer, sondern auch zahlreiche Besucher – so wurde bei dem Bewerb in Lille, Frankreich sogar die 100.000-Besucher-Marke geknackt. In dem mehrtägigen Bewerb matchen sich die Teilnehmer dann in Wettkämpfen für rund 45 Berufe aus den Berufsgruppen Industrie, Handwerk und Dienstleistung. Die Berufs-EM wird bereits seit 2008 ausgetragen, wo der Wettkampf zum ersten Mal in Rotterdam/Niederlande über die Bühne ging. Seither fanden insgesamt sechs EuroSkills-Bewerbe statt, zu denen auch Österreich bestens vorbereitete und motivierte Teams entsendet hat – und das mit großem Erfolg: Die rot-weiß-roten Jungfachkräfte sind mit insgesamt 111 Medaillen auch das erfolgreichste Team bisher und haben damit einmal mehr bewiesen, dass sie zu Recht zu den Besten in ganz Europa gehören.
Doch wie kommt man nun zu den EuroSkills?
Um für das Team Österreich bei einer Berufs-EM an den Start gehen zu können, gibt es einige Bedingungen, die erfüllt werden müssen: Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist Voraussetzung, ebenso darf man als Teilnehmer nicht älter als 25 Jahre sein. Das Ticket für eine EuroSkills-Teilnahme erhält man dann über die nationalen Qualifikationsbewerbe, zum Beispiel bei den AustrianSkills, die heuer schon bald wieder in Salzburg über die Bühne gehen. Auf die Staatsmeisterschaften folgt anschließend noch eine intensive Vorbereitungsphase: Fachliches sowie mentales Training und Teamcoaching sind so etwas wie Erfolgsgaranten, doch zur Vorbereitung auf die EM gehört noch mehr:
- Konsequente und großzügige Unterstützung durch den Ausbildungsbetrieb bzw. die Schule und die Wirtschaftskammern
- Engagement, Betreuung und fachliches Training durch einen Fachexperten aus dem jeweiligen Beruf
- Coaching und Unterstützung durch eigene Teambetreuer vor und während des Wettbewerbs
- Verschiedene Informationsseminare
Mehrtägiges Teamcoaching-Seminare mit sportpsychologischen Maßnahmen, die mentale Stärke, Teamgeist und körperliche Fitness für die Anforderungen der vier Wettbewerbstage garantieren.
Unter dem Team-Motto „Jeder kämpft für sich, aber zusammen sind wir ein Team“ beweisen die österreichischen Teilnehmer Jahr für Jahr einmal mehr, dass eine fundierte Berufsausbildung Top-Zukunftschancen bietet und dass sich das duale Ausbildungssystem in Österreich auf einem erstklassigen Niveau befindet.
Im nächsten Blogbeitrag stellen wir den „Best of Europe“ 2018, Daniel Gerber und seinen Weg bis hin zu EuroSkills 2018 in Budapest in das Scheinwerferlicht.